Mobiles Lernen in der Grundschule
– Forschung trifft Praxis
FluxDays Grundschule 2019 • Tagung vom 24.–25.05.2019 • PH Gmünd, University of Education
Die #FLUXDAYS19 werden mit Unterstützung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd organisiert.
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Hauptvorträge / Keynotes
Lehren und Lernen vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Welt – Wie Schule in Zukunft gut gelingen kann
Micha Pallesche, Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe
Vor allem in der Schule wird der Ruf nach dem Einsatz digitaler Medien immer lauter. Was bedeutet jedoch das »Ende der Kreidezeit« für Bildungseinrichtungen, wenn der Dialog hauptsächlich auf einer technischen Ebene geführt wird? Viele Schulen stehen, bei der Förderung durch den Digitalpakt, vor der Entscheidung, technische Geräte anzuschaffen. Was vielmals bei den Überlegungen nicht mitgedacht wird ist, dass sich Lernen, die Lernkultur und auch die Lernräume durch digitale Medien radikal verändern. Dabei ist der Einsatz dieser Geräte unter Einbeziehung traditioneller Didaktik und Methodik nicht nur falsch, sondern vielmehr fatal. Es ergeben sich bei genauer und offener Betrachtungsweise ferner ganz neue und andere Lernkonzepte, die zuvor nicht möglich waren. Welche Bedingungen braucht eine Schule, die ein solches Lernen zulässt? Und wie kann der Transformationsprozess an Schulen gelingen, so dass möglichst alle beteiligten Menschen mitgenommen werden?
Hotspot Grundschule – Lehren und Lernen unter den Bedingungen von Digitalisierung und Digitalität
Prof. Dr. Uta Hauck-Thum, LMU München
Der Einsatz digitaler Medien in der Grundschule stellt für Schulen und Lehrkräfte nach wie vor eine große Herausforderung dar: Neben der Skepsis in Bezug auf den Wert des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht, mangelnder technischer und medienpädagogischer Kompetenz sowie fehlenden Unterrichtskonzepten werden eklatante Defizite im Bereich der medialen Ausstattung in den Schulen beklagt (vgl. Breiter et al 2013, 248 f.). Über die Art der Ausstattung herrscht jedoch nach wie vor Uneinigkeit. Der Hotspot ist ein innovatives Medienkonzept, das derzeit an einer Münchner Grundschule umgesetzt wird, die nach dem Lernhausprinzip aufgebaut ist. Das Konzept versucht, innovative raumorganisatorische und pädagogisch-didaktische Ansätze zu verbinden, um Lehr- und Lernprozesse unter den Bedingungen von Digitalisierung und Digitalität nachhaltig zu verändern. Ziel sind vernetzte Lehr- und Lernprozesse über einen vielfältigen Umgang mit Medien, Methoden und Inhalten. Im Rahmen des Vortrages werden die zentralen Merkmale des Lehrens und Lernens in einer Kultur der Digitalität (Stalder 2016) erläutert und anhand von Beispielen aus dem Projekt konkretisiert.
Projekt ProMedia Primar 3P
Prof. Dr. Thomas Irion, PH Schwäbisch Gmünd
Bei der Sichtung der empirischen Forschung zur unterrichtlichen Nutzung digitaler Medien wird deutlich, dass beim Lernen mit digitalen Medien der spezifische Kontext von Lehr-Lernhandlungen bedeutsam ist. So zeigen internationale Metastudien zweiter Ordnung, dass digitale Medien keinesfalls automatisch das Lernen verbessern (Hattie 2009; Tamim et al. 2011). Zwar lassen sich für das Lernen in der Grundschule vielfältige Potenziale digitaler Medien ausmachen (Irion/Scheiter 2018), eine automatische Verbesserung des Unterrichts im Sinne eines Technikdeterminismus (Kerres 2018) ist allerdings ebenso wenig zu erwarten wie eine Verschlechterung. Unterrichtsforschung zur „Digitalen Bildung“ in der Grundschule muss aus diesem Grund stärker fokussieren, wie mit digitalen Medien besser gelernt werden kann (vgl. etwa Ross et al. 2010), dies gilt auch für den Erwerb digitaler Kompetenzen. Im durch die Deutsche Telekom Stiftung gefördertern interdisziplinären PH-Projekt ProMedia Primar 3 P wurde die Entwicklung von Konzepten zum Lernen mit digitalen Medien und zum Erwerb informatischer Kompetenz gefördert. Im Fokus stand dabei insbesondere auch die Förderung der Professionalisierung von Studierenden im Bereich der „Digitalen Bildung“. Im Vortrag wird ein Einblick in das Projekt und erste Ergebnisse gegeben.
Workshops und Vorträge
Freitag, 24.05.2019
Neue Technologien als Unterstützung bei der Realisierung von Task-Based Language Teaching (TBLT) im Grundschulkontext (45 Min)
Vortrag – Vivien Stolz, Laura Graeter, Sophie Pfisterer
In diesem Vortrag bekommen Sie einen Einblick in praktische Ergebnisse des Projekts „Situierter Englischunterricht mit Touch-Technologien in der Grundschule“, einem Teilprojekt des Projekts ProMedia Primar 3P. Präsentiert werden die Ergebnisse von drei Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, die als Forschungsassistentinnen an dem Projekt teilgenommen haben.
Das Hauptziel des Vortrags ist die Diskussion darüber, wie die Umsetzung von Task-Based Language Teaching im Grundschulbereich durch neue Technologien unterstützt werden kann. Daher werden die Studierenden im ersten Teil des Vortrags über die Hauptprinzipien und die methodische Herangehensweise des Task-Based Language Teaching referieren und im zweiten Teil über die Evaluationen von vier Englischstunden sprechen, welche von ihnen im Rahmen des Projekts geplant und durchgeführt wurden. Hierbei werden die Studierenden den theoretischen Hintergrund einbinden und sich auf ihre eigenen Reflexionen, die Reaktionen der Schüler/innen sowie das Feedback von anderen Studierenden und Lehrkräften beziehen.
Digital Starter: Wie Sie mit analogem Material in der Grundschule die digitale Welt erklären und eine Einführung ins Coding geben (45 Min)
Workshop – Anders Fuchs (Haba)
Zum Verorten des Themas wird ein 15-minütiger Vortrag stattfinden. Im Anschluss werden die unterschiedlichen Problemstellungen direkt am haptischen Material an den Lernspielen besprochen (Dauer: 15 Minuten). In den letzten 15 Minuten hat das Auditorium die Möglichkeit, die Spiele selbst auszuprobieren und sich so einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
Aller Anfang ist leicht: Entdecken Sie gemeinsam mit den Schülern dank analogen Lernmaterialien, aber ohne App und Strom, kinderleicht die digitale Welt.
• Was ist ein Algorithmus?
• Wer kann mit Bausteinen programmieren?
• Wer kann optisch exakt gleiche Zylinder sortieren?
• Wie sieht ein Suchbaum aus?
• Wie sucht ein Computer?
• Wie kann ich am schnellsten suchen?
• Wer kann ein Pixel anfassen?
• Wie kann ich „verpixelt“ begreifen?
All diese Fragen werden unter pädagogisch fundierter Anleitung aufgeklärt. Das Wissen wird den Kindern spielerisch mit analogen Lernmaterialien wie Bildkarten und Bausteinen vermittelt. Das Lernkonzept Digital Starter wurden von Wehrfritz gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Angewandte Informatik/Kognitive Systeme der Universität Bamberg entwickelt. Die Materialien bieten einen kinderleichten Einstieg in die digitale Welt und ermöglichen Lehrkräften einen schnellen Einstieg in die Wissensvermittlung.
Mobiles Lernen in der Grundschule: Lehrerfortbildung mit Mini-Workshops im Projekt ProMedia Primar 3P (45 Min)
Workshop – Carina Ruber/Maxi Göller
Im Projekt „ProMedia Primar 3P“ der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd werden an der Schnittstelle zwischen Grundschulpädagogik, Fach- bzw. Lernbereichsdidaktik, Pädagogischer Psychologie und Mediendidaktik neue Konzepte zur Integration digitaler Medien in die Grundschule entwickelt und erprobt. Im Fokus des Projektes steht dabei insbesondere die Förderung der Kompetenzen (angehender) Lehrkräfte zum reflektierten Einsatz digitaler Medien im Unterricht.
Im Workshop wird das entwickelte Lehrerfortbildungskonzept der „Mini-Workshops“ vorgestellt. Die Teilnehmenden bekommen hier die Gelegenheit, das Konzept exemplarisch anhand der Gestaltung von eBooks (sogenannten „muXbooks“) selbst zu erproben und anschließend Potentiale für den Grundschulunterricht zu diskutieren. Die App „Book Creator“ bietet hierfür vielfältige Einsatzmöglichkeiten.Besucher_innen des Workshops erhalten sowohl einen praxisbezogenen Einblick, wie Tablets und elektronische Bücher im Grundschulunterricht genutzt werden können, als auch Anregungen zur Gestaltung schulinterner Fortbildungsmaßnahmen zum Lehren und Lernen mit digitalen Technologien in der Grundschule.
Einsatz eines digitalen Forscherhefts zur Förderung von Medienkompetenz und Fachwissen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht (30 Min)
Vortrag – Verena Köhn, Katharina Fricke, Maria Todorova, Anna Windt
Im Sachunterricht müssen Fachwissen und Medienkompetenz gleichzeitig gefördert werden (KMK, 2016). Da bislang empirisch evaluierte Unterrichtskonzepte fehlen, die den Erwerb beider Kompetenzen ermöglichen, wurden im Projekt zwei tabletbasierte Unterrichtsreihen zum Thema Verdunstung und Kondensation für die 4. Klasse entwickelt, in denen die Schüler/innen (SuS) ein digitales Forscherheft erstellen. Der entwickelte Unterricht wurde im Prä-Post-Kontrollgruppendesign evaluiert. Dabei war IG 2 nach KMK-Vorgabe integrativ gestaltet. IG 1 und die mit analogen Medien, aber ansonsten fachinhaltsidentisch unterrichtete KG erhielten eine zusätzliche Doppelstunde. Das Fachwissen wurde mit einem Paper-Pencil-Test (Pollmeier, 2015) erhoben und die Medienkompetenz im Bereich Informationen erzeugen mit einem selbstentwickelten tabletbasierten Test mit Multiple-Select- und Performanz-Aufgaben.
Der Vortrag stellt das Unterrichtskonzept sowie die Ergebnisse der Studie vor.
Anschlussfähige Förderung des Stellenwertverständnisses (45 Min)
Workshop – Laura Abt (Math-Activity.Center)
Wie kann der Entwicklung von Fehlvorstellungen im Bereich der Dezimalzahlen schon in der Grundschule entgegnet werden? Diese und damit zusammenhängende Fragestellungen greift der Workshop zum Stellenwertverständnis auf.
Dabei werden wir zunächst klären, was die häufigsten Fehlvorstellungen von Schülerinnen und Schülern beim Lernen von Dezimalzahlen sind und wo deren mögliche Ursachen liegen. Wir werden dabei aktuelle Forschungsergebnisse miteinbeziehen und betrachten, was dies für den Mathematikunterricht v.a. der Grundschule bedeutet. Als innovatives, digitales Instrument wird die App „Stellenwerte“ vorgestellt. Die App soll als eine Möglichkeit gesehen werden, bereits im Mathematikunterricht der Grundschule der Entwicklung ausgewählter Fehlvorstellungen vorzubeugen, indem ein solides Verständnis des dezimalen Stellenwertsystems gefördert wird. In der anschließenden moderierten Praxisphase werden dann Funktionen und konkrete Anwendungsgebiete getestet.
Der Green Screen – Kreative Einsatzmöglichkeiten von Tablets in der Grundschule (45 Min)
Workshop – Verena Knoblauch
Live Reportagen aus Griechenland, Italien und China. Im Einhornkostüm bei einer Modenschau mitlaufen? Unmöglich in der Schule! Oder? Mit Hilfe der Green-Screen-Technik kein Problem!
Die Green-Screen-Technik wird auch als chroma keying bezeichnet und ist heutzutage ein gängiges Verfahren in der Film- und Fototechnik. Durch einen einfarbigen (meist grünen) Hintergrund kann die Person im Vordergrund freigestellt werden und nachträglich vor einen anderen Hintergrund gesetzt werden. Prinzipiell kann die Green-Screen-Technik für Fotos oder für Videos eingesetzt werden. Dementsprechend ergeben sich viele verschiedene Möglichkeiten im Unterricht.
Green-Screen, nur eine nette und kreative Spielerei für zwischendurch?
Nein, denn durch dieses spielerische und kreative Erproben von verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten, erhalten die Kinder und Jugendlichen Einblicke in die Möglichkeiten von Bildbearbeitung. Sie erfahren und probieren selber aus, dass durch diese Technik Bilder und Filme erstellt werden können, die in Wirklichkeit so nie möglich wären. Dabei trainieren sie, Mediengestaltungen zu verstehen und zu bewerten und bauen so ihre Medienkompetenz aus.
In diesem Workshop sollen Beispiele aus der Schulpraxis für den Einsatz der Green Screen Technik bei Fotografien und Videos präsentiert werden. Erfahrungen und Tipps zur benötigten Ausrüstung und den Apps zur Bildbearbeitung werden vorgestellt. Außerdem wird auf das Thema Fake News eingegangen.
Differenziertes Lehren mit der Classroom App (45 min)
Workshop – Tobias Bachert (Rednet)
Die Workshop-Teilnehmer lernen das iPad als Lehrergerät mit seinen Möglichkeiten kennen. Mit Unterstützung der Classroom App können beispielsweise Arbeitsfortschritte verfolgt oder Materialien ausgeteilt und eingesammelt werden. Gesendetes Material von den Schülern wird diskret im Hintergrund in der App in einem Postfach gesammelt, um dieses erst im Nachhinein sichten und speichern zu können. Die Lehrkraft ist in der Lage auf allen Schülergeräten gleichzeitig eine App zu öffnen, sodass den Schülern die Möglichkeit gegeben wird sich besser auf den Unterricht zu konzentrieren. Das Anlegen von Gruppen um schneller und einfacher Lernfortschritte zu beobachten und unterschiedliche Materialien zu verteilen ist ebenfalls eine nützliche Funktion der Classroom App. Sie erleichtert der Lehrkraft die Unterrichtsgestaltung und nimmt eventuell auftretende Ängste eines Kontrollverlustes bei der Nutzung der iPads von Schülern.
Die App unterstützt in besonderem Maße das differenzierte Lernen und bietet Lehrkräften neue Möglichkeiten des Förderns und Forderns.
Räume mobil erschließen mit einer Handy-Rallye (45 Min)
Workshop – Dr. Stefanie Nickel
Mittels der App „Actionbound“ (interaktive Schnitzeljagd/Handy-Rallye) wird beispielhaft das Erstellen und Programmieren einer Rallye erarbeitet und in Seminaren erprobtes didaktisches Material bereitgestellt. Im Sinne des außerschulischen Lernens erschließen sich die beteiligten Akteur*innen im Team einen Ort, um im Anschluss eine Rallye zu planen, auszuarbeiten sowie zu reflektieren. Im Fokus stehen die Anbahnung und der Aufbau von Medienkompetenz durch den Umgang mit digitalen Medien (in der Grundschule), während im Arbeitsprozess durch dialogisch orientierte Aushandlungsprozesse in Kleingruppen heterogene Medienerfahrungen eingebracht werden können
Neue Interaktive Lösungen für den Unterricht von SMART – BYOD einfach und schnell (45 Min)
Workshop – Stephan Walter (SMART)
Wir zeigen anhand von aktuellen SMART Displaylösungen und der darauf abgestimmten SMART Learning Suite auf, wie einfach es ist auf die Anforderungen von Handynutzung im digitalen Unterricht einzugehen. Wir werden wir uns die Möglichkeiten eines aktuellen interaktiven Displays von SMART ansehen und Interaktive Lerninhalte ganz ohne Computer entstehen lassen und auf mobile Schülerendgeräte verteilen. Wir werden Lernmodule für das spielerische Lernen mit SMART LAB erstellen sowie Leistungsstanderhebung mit SMART Response 2.0 durchführen.
Während des Workshops kann auf die Wünsche der Teilnehmer flexibel eingegangen werden.
Ein eigenes Smartphone oder Tablet ist bei diesem Workshop hilfreich.
Stephan Walter ist seit mehr als 10 Jahren im Markt für Digitale Lösungen aktiv. Er ist Experte im Bereich interaktiver Bildungslösungen und berät Schulen, Hochschulen und Schulträger auf Ihrem Weg zur digitalen Schule.
ROBOTER in der Schule – Welches System macht Sinn? (45 Min)
Workshop – Michael Bronner (Christiani)
Darstellung der Möglichkeiten für den Einsatz von Robotik und Hands On Material für den Einsatz in der Grundschule am Beispiel von Lego Education, Fischertechnik Education und Calliope
In diesem 45-Minütigen Workshop lernen die Teilnehmer Möglichkeiten kennen, wie mit Hilfe verschiedener Unterrichtsmedien und Lernkonzepte die haptische und die digitale Welt auf einfache Weise kombiniert werden können. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die verschiedenen Lernkonzepte und Philosophien. Eine Einordnung in die bestehenden Lehrpläne und eine Diskussionsrunde beschließen den Workshop.
Der Workshop richtet sich an Lehrkräfte von Grundschulen und den Einstieg der weiterführenden Schule Klasse 5 + 6, die sich über die verschiedenen Systeme informieren möchten.
Just a minnit’ – Ein webbasiertes Umfragetool für Schulen (45 Min)
Workshop – Anke Leucht, Nadine Giebenhain (LMZ)
Was denken meine Schülerinnen und Schüler über Hetze in sozialen Netzwerken? Wie ist das Leseprojekt in der vergangenen Woche angekommen? Welche Nationalhymnen kennt die Klasse? Die Antworten auf solche Fragen lockern den Unterricht auf und helfen zugleich, die eigene Arbeit zu überprüfen. Mithilfe von schnellen Umfragen lassen sich Lernende aller Klassenstufen leicht aktivieren und Diskussionen anstoßen.
Die webbasierte Anwendung macht es Lehrkräften einfach, schnell, intuitiv und mit geringem Aufwand kurze Umfragen zu erstellen. Sie lässt sich ohne Installation aus dem Internetbrowser heraus starten und läuft auf praktisch allen Smartphones, Tablets oder Computern. Mit wenig technischem Aufwand können große Gruppen Fragen beantworten und gemeinsam auf Grundlage der Antworten diskutieren. So können Lernende den Unterricht mitgestalten. Sie scannen einfach mit einem Endgerät einen QR-Code und gelangen direkt zur Umfrage. Alternativ kommen sie auch per Link dorthin. Das Design der Umfragen ermöglicht der Lehrkraft die Anlage von Antworten in Form von Einfach- und Mehrfachauswahl, richtig/falsch, einem Freitext oder einem Lückentext. Die Auswertung kann dann sofort gemeinsam live betrachtet und mit der Klasse diskutiert werden. Ebenso kann sie zur Selbstkontrolle verwendet werden.
Erfolgreiche Integration von iPads im Unterricht
Workshop – Stefan Zeman (ACS Group)
Dieser Workshop richtet sich vor allem an Schulleitungen oder Schulbehörden, die sich über die Integration von iPads und Macs mit iOS, macOS und tvOS in den Unterricht informieren wollen und soll zeigen wie eine Implementierung für Schulen und Schulbezirke aller Größen vereinfacht werden und gelingen kann.
Den IT-Verantwortlichen werden Tools und Features aufgezeigt, die zur Unterstützung von Lehrern, Schülern und den IT-Beauftragten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird ein Überblick über die technischen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten für den Bildungsbereich gegeben, darunter: Apple School Manager, die Classroom App, verwaltete Apple IDs, geteiltes iPad und neue Mobile Device Management Funktionen. Zudem soll der Workshop eine Hilfestellung bei der Projektplanung zur Vorbereitung der Infrastruktur und Systeme bieten.
Samstag, 25.05.2019
Gönn Dir Heterogenität! – Differenzierung mit iPads in der Grundschule (90 Min)
Workshop – Jakob Reichel, Robert Rymeš
Am Beispiel des Sachunterrichts in der 4. Klasse zeigen Jakob Reichel und Robert Rymeš wie binnendifferenzierter Unterricht mit einer heterogenen Schülerschaft mit Hilfe von iPads umgesetzt werden kann. Im Fokus stehen kreative und kooperative Lernformen, die visuelle sowie audiovisuelle Ausdrucksformen beinhalten und Grundschüler*innen auf unterschiedlichen Niveaus aktivieren. Die vorgestellten Lehr- und Lernstrategien sind auf andere Fächer übertragbar.
Jakob Reichel ist Grundschullehrer an der Stuttgarter Rosensteinschule und setzt seit 3 Jahren Tablets im Unterricht ein. Er unterrichtet eine sehr heterogene Schülerschaft: In seiner Klasse haben alle Kinder einen Migrationshintergrund. Ein Viertel seiner Schüler*innen hat Fluchterfahrungen.
Robert Rymeš ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg im Projekt dileg-SL und beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie Lernen über und mit digitalen Medien in der Grundschule gelingen kann.
Computational Thinking: Probleme lösen und aktiv-produktives Gestalten (90 Min)
Workshop – Daniel Autenrieth
Algorithmen zu verstehen ist wichtiger denn je. Dennoch darf informatische Bildung nicht auf die Entwicklung von Algorithmen reduziert werden. Die Vermittlung von CT erlaubt einen Brückenschlag zwischen informatischer Bildung und Medienbildung und orientiert sich an Grundkonzepten der Informatik. CT lässt sich fächerintegrativ und fächerübergreifend vermitteln und anwenden. Herangehensweisen dafür sind u.a. das kollaborative Arbeiten, das Finden und Beheben von Fehlern, aktiv-produktives Gestalten, Experimentieren und Spielen.
Im Teil 1 des Workshops soll die Bedeutung von informatischem Orientierungswissen herausgearbeitet und CT als Pröblemlösestrategie vorgestellt werden.
Im 2. Teil des Workshops steht das Ausprobieren im Vordergrund. Sowohl fertiggestellte Unterrichtselemente als auch Tools und kreative Ideen zur Vermittlung von CT Skills können ausprobiert und im Anschluss reflektiert werden.
3, 2, 1 … Take off! Auf dem Weg ins Zahlenall – Tablets im Mathematikunterricht der Grundschule (45 Min)
Workshop – Wibke Tiedmann
Produktives Arbeiten mit dem Tablet im Mathematikunterricht, wie geht das? Wie kann das Tablet beim Problemlösen, Kommunizieren und Argumentieren den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler unterstützen? Mit welchen Aufgaben kann das gelingen? Diesen Fragen möchten wir mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Workshops nachgehen und dabei ins gemeinsame Tun kommen.
Der Escape Room im Klassenzimmer (#breakoutEdu) (90 Min)
Workshop – Verena Knoblauch
Eine Unterrichtsidee zur Förderung von kommunikativen und sozialen Kompetenzen sowie des problemlösenden Denkens. Escape Rooms wachsen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Als Gruppenerlebnis und teambildende Maßnahme von Firmen wie von privaten Gruppen gerne genutzt, kann man sich dort einsperren lassen. Eingebettet in eine Rahmengeschichte müssen Hinweise gefunden und Rätsel gelöst werden, um eine bestimmte Mission zu erfüllen und den Raum verlassen zu können.
Die Idee ins Klassenzimmer holen: Was „draußen“ so gut ankommt, muss doch auch in der Schule einsetzbar sein, oder? Wie kann diese Erfahrung/dieses Gruppenerlebnis ins Klassenzimmer geholt werden? Eines ist klar: Einfach die Klassenzimmertüre zusperren geht nicht (Schüler einsperren ist schließlich verboten!).
Also muss eine andere Idee her und die sieht so aus: Eine Schatzkiste, verschlossen mit verschiedenen Schlössern muss innerhalb einer bestimmten Zeit von den Kindern geöffnet werden. Im Klassenzimmer sind verschiedene Hinweise und Rätsel versteckt, mit deren Hilfe die Schlösser geöffnet werden können. Dabei ist Teamwork gefragt. Nur wenn die Gruppe gut zusammenarbeitet, alle Hinweise findet, die Rätsel sinnvoll bearbeitet und die richtigen Kombinationen findet, stellt sich der gewünschte Erfolg ein.
Von Superhelden, fernen Planeten und einem Zaubertrank – mit Bildcollagen eigene und fremde Geschichten erzählen (45 Min)
Workshop – Anja Marquardt, Joachim Betz
Kinder sind fasziniert von Welten, in denen die physikalischen Einschränkungen aufgehoben sind und es möglich ist, unmögliche Dinge zu tun. Durch die Lüfte fliegen wie Harry Potter, mit ungeahnten Kräften als Supergirl Berge versetzen oder einfach mal auf dem Rand des eigenen Stiftes balancieren – mittels digitaler Bildmanipulationen lassen sich fiktionale Wirklichkeiten (in Form von Stills, einer Animation, eines Filmclips) konstruieren und zum Bezugspunkt eigener und fremder Erzählungen machen. Im 45-minütigen Workshop erhalten die Teilnehmenden Einblicke, wie solche Wirklichkeiten auf einfache Weise – also auch von den Kindern selbst – auf mobilen, smarten Medien erstellt werden können. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!
Erklärfilme drehen mit dem iPad (90 min)
Workshop – Tobias Bachert (Rednet)
Wie dreht man einen Erklärfilm zur Aufzucht von Tomaten in der Garten-AG? Medienpädagogin Daweena Lill erklärt die App iMovie und deren Möglichkeiten zur Erstellung von Lernfilmen, Erklärfilmen und Dokumentationsfilmen. Nur mit Kamera und App entstehen tolle Lernprodukte von Schülern sowie zum Beispiel Profilfilme der Schule, die Dokumentation einer Klassenfahrt und mehr. iMovie bietet nicht nur die Funktion einen Film ohne Vorkenntnisse zu erstellen, auch innovative Trailer können in kurzer Zeit erschaffen werden. Die App beinhaltet eine Auswahl an unterschiedlichen kurzen oder langen Audiodateien, Filteroptionen, Titeln, Übergängen etc. um jedem Film den passenden Schliff zu verpassen. Der geschnittene Film oder Trailer kann immer wieder bearbeitet und mit anderen Geräten geteilt werden. Die Funktion das eigene Material zu Vertonen oder mit Musik zu unterlegen machen die Erstellung von Tutorials zu sämtlichen Themen besonders leicht und vor allem Spaß. Jeder kann in iMovie Autor, Regisseur und Schauspieler sein.
Wir machen Videos: Trickfilme im Unterricht und darüber hinaus (90 Min)
Workshop – Mario Schmid
Seit dem Schuljahr 16/17 ist in Baden-Württemberg die Medienbildung als Leitperspektive im Bildungsplan der Grundschule verankert. Medienbildung ist dabei kein neues Fach, sondern spiralcurricular in allen Fächern oder Verbünden verankert. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Kompetenzbereich Produktion und Präsentation.
In diesem Workshop erhalten die Teilnehmer/innen eine Einführung in die Möglichkeiten und die didaktischen Szenarien zur Umsetzung des Schwerpunkts Produktion und Präsentation in der Grundschule und darüber hinaus. Denn auch in der außerschulischen Lebenswelt der Grundschüler/innen spielen selbst produzierte Filme mit Trickelementen zunehmend mehr oder weniger große Rollen. Oftmals sind diese an spezifische Apps und Plattformen gekoppelt, doch sobald die Grundschüler/innen Werkzeuge kennen, um sich von diesen zu lösen, eröffnen sich kreative Möglichkeiten, die dann in meist narrativen Filmen umgesetzt werden.
Die Teilnehmer/innen planen und produzieren im Workshop einen eigenen Trickfilm. Dabei kommen verschiedene Umsetzungstechniken wie Stop-Motion-Technik oder die Lege-Trick-Technik zum Einsatz. Dabei werden neben didaktischen Möglichkeiten auch verschiedene technische Settings berücksichtigt.
Wo war noch mal die Kokosnuss? Experimentelle digitale Bild-Text-Collagen in der Grundschule (45 Min)
Vortrag – Klaus Ripper, Claudia Vorst
Das Projekt LeseZeichen verknüpft fach- und mediendidaktische Forschung mit einem multiplikatorischen Ansatz, um digitale Medien als selbstverständliches Werkzeug in bild-, kunst- und sprachbasierten Vermittlungskontexten zu implementieren. Methoden zum Erwerb von Bildliteralität und Textverstehen sind lern- und lehrbar und müssen unter anderem mit digitalen Medien in den Wahrnehmungs- und Gestaltungsprozess integriert werden. Vor allem in der Grundschule reagieren jedoch Lehrkräfte noch häufig zurückhaltend, wenn es um den Umgang mit medienaffinen oder bildbasierten Texten im Deutschunterricht oder um digitale Bildgestaltung und narrative Strukturen im Kunstunterricht geht.
Lehramtsstudierende haben im Rahmen des Projekts zunächst in Seminaren den Umgang mit Tablets in diesem Kontext erprobt, Software auf ihr didaktisches und methodisches Potential in der Grundschule hin untersucht und unter dem Gesichtspunkt des fachdidaktischen Mehrwerts bewertet. Anschließend wurden Unterrichtseinheiten durchgeführt, mittels Videoanalysen ausgewertet, der Medieneinsatz in einem zweiten Durchgang gezielter auf die angestrebten Kompetenzen im Bild-Text-Verständnis ausgerichtet und schließlich erneut reflektiert.
Der Vortrag stellt die Projekte vor, fasst die Auswertungen zusammen und beleuchtet so das Potenzial von Tablets im fächerübergreifenden Kunst- und Deutschunterricht der Grundschule.
Bild-Text-Collagen mit dem iPad (45 Min)
Workshop – Klaus Ripper, Claudia Vorst
Was mit Buntstift, Schere, Zeitschrift und Klebstoff scheinbar leicht von der Hand geht, nämlich Bilder und Textbausteine zu neuen Inhalten zu collagieren, führt uns am Tablet zu verschiedenen technischen Herausforderungen. Warum der Einsatz digitaler Medien dennoch lohnend sein kann und auch für Grundschulkinder neue Gestaltungsmöglichkeiten und Lernerfahrungen im Umgang mit Text und Bild bietet, wollen wir in diesem Workshop ausprobieren.
Informatisch-algorithmische Bildung in der Grundschule (45 Min)
Workshop – Axel Blessing
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, informatisch-algorithmische Kompetenzen bereits in der Grundschule spielerisch zu entwickeln. Warum man das machen sollte und wie man das machen kann, lernen Sie in diesem Workshop anhand dreier unterrichtserprobter Produkte kennen: Makey Makey, ScratchJr und LEGO WeDo 2.0. Selbstverständlich können Sie alle drei Angebote ausführlich selbst ausprobieren.
Digitaler Workflow – Das Tablet in Lehrerhand (45 Min)
Workshop – Daniel Zimmermann, Daniela Schneider
Mobile Endgeräte in der Hand Lehrender bieten Schulleitungen und Lehrern neue Möglichkeiten im Schulalltag. Wie können Tablets innerhalb des Kollegiums z.B. in Konferenzen genutzt werden? Wie kann der Einsatz im Unterricht aussehen? Die Bereiche Recherchieren, Präsentieren, Dokumentieren stehen im Fokus dieses Workshops. Konkrete Einsatzszenarien und Impulse in Bezug auf verschiedene Rollen (Schulleitungen, Lehrer/innen, Schüler/innen) werden aufgezeigt und praktisch erprobt.