Sprachvielfalt trifft KI – Ministerin Schopper besucht die Klösterleschule Schwäbisch Gmünd

07.08.2025

Zentrum für Medienbildung

Besuch der Kultusministerin Theresia Shopper

Wie gelingt Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter bereits in der Grundschule? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Kultusministerin Theresa Schopper an der Klösterleschule in Schwäbisch Gmünd. Die Grundschule beeindruckte mit einem ganzheitlichen Konzept, das Sprachförderung, digitale Bildung und die Vermittlung von Zukunftskompetenzen auf innovative Weise miteinander verbindet.

Zum Auftakt erwartete die Ministerin ein besonderes Willkommensgeschenk: ein mehrsprachiges Chorlied der Schüler:innen, das aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen vorab aufgenommen worden war. Die musikalische Begrüßung bewegte Schopper sichtlich und wurde mit herzlichem Applaus bedacht.

Im Fokus des Besuchs stand der systematische Einsatz digitaler Medien ab Klasse 1. Lehrerin Andrea Liebl sowie DaZ-Expertin Susanne Behrens zeigten, wie Tablets gezielt zur Sprachförderung, zum Aufbau von Lesefähigkeit und zur Medienkompetenz eingesetzt werden. Die individuelle Förderung der Kinder steht dabei im Mittelpunkt. Ob durch Audioaufnahmen, visuelle Unterstützung oder multimediale Lerntools – die Vielfalt der eingesetzten Methoden war beeindruckend.

Prof. Dr. Thomas Irion vom Zentrum für Medienbildung (ZfM) der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd betonte in seinem Vortrag im FluX.Lab die Notwendigkeit, digitale Medien nicht nur technisch, sondern immer auch reflexiv und didaktisch sinnvoll zu integrieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Hochschule und Stadt sei dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Besonders hervorgehoben wurde die CreatorSpace-AG unter der Leitung von Mathias Nagl, in der Schüler:innen sich mit Themen wie KI und Medienkritik auseinandersetzen – altersgerecht, kreativ und verantwortungsbewusst.

Auch Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov, Rektor der PH Schwäbisch Gmünd, unterstrich die Bedeutung solcher Transferprojekte: „Gerade in unserer Region braucht es echte Orte des Transfers – Schule als Impulsgeber für Hochschule, und umgekehrt.“

Schulleiterin Margrit Carbon sprach offen über die besonderen Herausforderungen der Schule: 82 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund, viele Familien sind bildungsbenachteiligt. Sprache und Beziehungsarbeit seien deshalb zentrale Themen. Erste Ergebnisse in Deutschtests zeigten jedoch, dass der eingeschlagene Weg wirke. Entscheidend sei jetzt eine verlässliche Unterstützung seitens der Bildungspolitik.

Kultusministerin Schopper zeigte sich beeindruckt vom Engagement und der Innovationskraft an der Klösterleschule. Sie betonte, dass solche Modelle auch in anderen Regionen Schule machen sollten.

Ein Blick in die Zukunft: Gemeinsam mit der Stadt Schwäbisch Gmünd wird derzeit an der Vision einer „CreatorCity“ gearbeitet – einer Stadt, in der Kinder nicht nur lernen, digitale Medien zu nutzen, sondern diese auch kritisch reflektieren und selbst gestalten.

Der Besuch endete mit einem klaren Signal: Bildungsgerechtigkeit beginnt vor Ort – und braucht starke Netzwerke zwischen Schule, Wissenschaft und Kommune.